»fiederung dunkler fluff – tüpfel
sehe schuss siena gebrannt um flügel
karmin karneol spüre herzschlag siena
flirres gespan klöppel der schwinge
luftwärts gebannt unter eines körpers
flitsch.«

– Aus „Kriemhilt“, Nibelungen. Heimsuchung
Nibelungen_400

Gedichte, Reclam Verlag

Erschienen am 12.10.2016
Hardcover mit Prägung
ISBN 978-3-15-011005-8
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Nibelungen. Heimsuchung

Mit den Illustrationen von Carl Otto Czeschka.

Die kraftvollen Jugendstil-Illustrationen des Wiener-Werkstätte-Künstlers Carl Otto Czeschka von 1908 sind legendär: Sie gelten als absolutes Spitzenwerk der Buchillustration, gehören zu den bekanntesten Jugendstilkunstwerken. Bei ihrer Erstausgabe waren diese einzigartigen Bilder mit einer eher unerheblichen Nacherzählung der Nibelungensage kombiniert.

Für diese opulent ausgestattete Neuausgabe der Heldensage wurde die Dichterin (und promovierte Altgermanistin) Ulrike Draesner gebeten, ihre eigene, höchst persönliche Nibelungen-Version zu schreiben. Dabei ist ein Zyklus moderner Lyrik um den Nibelungenschatz entstanden, in dem Ulrike Draesner das Geschehen durch die Subjektivität der vier Protagonisten hindurch in Klang und Stimme bannt: es sprechen Kriemhild, Siegfried, Brunhilde und schließlich Hagen. Einen Epilog liefern Kriemhilds Söhne mit einem Nibelungen-Computerspiel, bevor sich die Stimme einer Erzählerin und Dichterin selbst zu Wort meldet: „Immer wieder vergesse ich…“, was alles im Nibelungenlied geschieht. „Das Lied erzählt mir: Es gibt Lebenslagen, da fährt, was du liebtest und verlorst und noch liebst, unverhofft, unerwartet, erschreckend und schön, durch die Luft auf dich zu. Das vergesse ich nicht.“

PRESSESTIMMEN

„Ein Schatzstück aus dem Schatz der Nibelungen“

Ulrike Draesner im Deutschlandfunk-Gespräch mit Jan Drees

Man muss nicht die verwirrenden Details des Nibelungen-Epos kennen, um von Draesners Evokationen der zentralen Motive berührt und fasziniert zu werden.

Michael Braun / Signaturen-Magazin
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