Gedicht,
Penguin Verlag
So fing das Erzählen an: Ulrike Draesner macht die Steinzeit hörbar und zeigt, wie nahe sie uns ist.
Wie Doggerland: ein Delta von der Größe Deutschlands, Herz Europas am Zusammenfluss von Themse und Rhein, Zentrum der steinzeitlichen Welt. Vor rund 8500 Jahren in einem Tsunami untergegangen, wird dieses Grenz- und Verbindungsland für Ulrike Draesner zum Ausgangspunkt wesentlicher Fragen des Menschseins: Wie bildete sich Gemeinschaft, wer hatte die Idee, Tiere zu zähmen, was machte man mit dem »fremden« Neandertaler? Auch Kunst, Liebe und Sprache mussten erfunden werden. Oszillierend zwischen Deutsch und Englisch, zwischen gebundener und freier Rede, wirft Draesners bereits vor der Veröffentlichung preisgekröntes Gedicht einen Blick zurück: vom immer wahrscheinlicheren Ende des Holozäns zu unseren Anfängen. Eine bewegende, von jahrhundertealten, meist männlichen Vorstellungen befreite lyrische Suche nach unseren Wurzeln.
„Doggerland veräußerlicht innige Selbstgewissheit, gelassene Konzentrationsfähigkeit und eine sprachliche Radikalität, die nicht aus grundlegender Skepsis, sondern aus erworbenem Vertrauen und eigensinniger Zuversicht hervorzugehen scheint. Die Begegnung mit dem Gedicht-Delta Doggerland war eine beglückende. Ein unverhofftes Geschenk.“
„Der Sound: phänomenal! Das Formenspiel: ein Superlativ! … ›Doggerland‹ erweist sich vor allem als ein kunstvolles Archiv, dessen versiegte Stimmen und Texturen voller Vitalität in die Gegenwart vordringen.“
„Doggerland ist der Hammer.“
„Draesner gibt ihrem Doggerland mit großer Virtuosität eine Frische, die im versunkenen Gebiet überraschenderweise sogar Züge eines Sehnsuchtsorts erkennen lässt. Dass sie es zugleich als lebendig wie als völlig artifiziell zeichnet, macht den eigentümlichen Reiz dieses Langgedichts aus.“
„Ein phantastisches, sprachlich forderndes und gelungenes Experiment.“